Auswirkung von Asta auf Hormone bei Mann & Frau

Im Internet kursieren diverse Thesen sowie Berichte zu Erfahrungen mit Astaxanthin und dessen Auswirkungen auf Testosteronspiegel und Libido. Haarausfall, Prostataprobleme, PCO – auch diese Dinge spielen dabei eine Rolle.

Wir sind der Meinung, dass hier erheblicher Aufklärungsbedarf herrscht. Darum werfen wir heute einen Blick auf zwei Studien, die mit dem Hormonhaushalt in Verbindung stehen und interpretieren diese. Zusätzlich frischen wir dein Know-how zum Thema Hormone noch ein wenig auf.

Astaxanthin und Hormone wie Testosteron, DHT und Estradiol.

Klären wir zunächst die Grundlagen

Bevor wir in Studien und explizite Fragen eintauchen, gilt es zunächst einige Hormon-Grundlagen zu klären – wenn Du hier schon fit bist, darfst Du diesen Abschnitt natürlich gerne überspringen.

Testosteron

Beim Testosteron handelt es sich um ein Geschlechtshormon, das zwar in beiden Geschlechtern vorkommt, jedoch beim Mann in wesentlich größerer Konzentration vorhanden ist. Genauer gesagt bildet der männliche Körper auf Signale vom Hypothalamus hin Testosteron – vorranging in den Hoden. Bei der Frau findet die Synthese in Eierstöcken und Nebennieren statt. Als wichtige Baustoffe für dieses Hormon dienen Vorläufer wie Cholesterin, Progesteron und DHEA.

Sowohl für Männer, als auch Frauen ist dieses Hormon essenziell wichtig für einen funktionierenden Körper. Das Hormon beeinflusst unter anderem:

  • Muskelproteinsynthese
  • Knorpelwachstum
  • Sexuelles Verlangen (Libido)
  • Knochenbau und -stabilität
  • Körperbehaarung
  • Energie, Ausdauer und Lebensfreude

Hast Du – egal ob Mann oder Frau – zu wenig Testosteron im Körper, so fühlst Du Dich schlapp, antriebslos, neigst eher zu Depressionen und hast vielleicht Probleme mit dem Abnehmen. Besonders bei älteren Männern, aber auch bei Frauen jeder Alterklasse, tritt dieses Problem recht häufig auf.

Dihydrotestosteron (kurz DHT)

Was Testosteron kann, kann DHT noch besser – grob gesagt. Über ein Enzym namens 5-alpha-Reduktase verwandelt der Körper das Hormon Testosteron in DHT. Dieses ist maßgeblich für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich, darunter:

  • Muskelmasse
  • Dicke, fettigere Haut
  • Körper- und Gesichsbehaarung
  • Aggressivität
  • Dominanz

Das war die positive Seite vom DHT, es gibt jedoch auch Schattenseiten: DHT wird als ausschlaggebender Faktor bei der Entstehung von Prostatakrebs sowie erblich bedingtem Haarausfall gesehen. Dabei begünstigt es das Wachstum der Prostata und zerstört bei genetisch vorbelasteten Männern die Haarwurzeln – bzw. verkürzt die Wachstumsphase immer weiter, bis es zur Glatzenbildung kommt.

Eine große Rolle spielt das DHT bei Symptomen des Hirsutismus, der mit dem PCOS bzw. PCO bei Frauen in Verbindung steht. Dabei produziert der weibliche Körper zu viel DHT, wodurch es zu Vermännlichungserscheinungen kommt: Bartwachstum, ausbleibende Regel, vermehrte Körperbehaarung, fettige Haut. Auch Frauen in den Wechseljahren sind häufig von einem DHT-Überschuss betroffen.

Estradiol

Estradiol gehört zur Gruppe der Östrogene (genau, Östrogen ist kein Hormon, sondern eine Gruppe von Hormonen) und ist in gewisser Weise der Gegenspieler vom Testosteron. Auch dieses Hormon findet sich bei beiden Geschlechtern – beim Mann jedoch (normalerweise) in stark verminderter Menge. Es dient maßgeblich der Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale und spielt beim Menstruationszyklus sowie in der Schwangerschaft eine große Rolle. Zudem dient es im Körper unter anderem zur Aufrechterhaltung einer gesunden Knochendichte.

Genau wie beim DHT der Fall, hat auch das Estradiol Schattenseiten, denn …

  • … es begünstigt die Zunahme von Körperfett.
  • … es hemmt das Knorpelwachstum.
  • … es kann beim Mann eine Prostatavergrößerung und bei der Frau Brustkrebs begünstigen.
  • … es führt im Übermaß zur Verweiblichung beim Mann.

Vorrangig wird das Estradiol bei der Frau in der Eierstöcken produziert. Auch die Hoden des Mannes produzieren in geringem Maße Estradiol. Dadurch, dass Testosteron in Fettzellen zu Estradiol aromatisieren kann, kommt es bei übergewichtigen Männern besonders oft zu einem Überschuss an diesem Hormon. Dabei entstehende Verweiblichungserscheinungen können z. B. eine Gynäkomastie (Brustwachstum), Abnehmbeschwerden sowie Depressionen nach sich ziehen.

Testosteron, DHT, Estradiol.

Probleme entstehen, wenn die Hormonbalance streikt

All diese Hormone haben sowohl positive, als auch vermeintlich negative Eigenschaften. Diese negativen Dinge treten jedoch nur dann in Kraft, wenn die Hormone aus der Balance geraten. Dies passiert unter anderem dann, wenn besonderer körperlicher Stress (z. B. Krankheiten, Überlastung, Alterserscheinungen) oder psychische Belastungen vorherrschen.

Klar, an diesem Punkt könnte man sagen: Astaxanthin verbessert den allgemeinen Gesundheitszustand und wirkt sich deshalb auch positiv auf die Hormone aus. Daran ist auch nichts falsch, jedoch gibt es laut der erwähnten Studien auch direkte Auswirkungen von Astaxanthin auf das Hormonsystem.

Dazu gleich mehr. Zunächst fasse ich kurz zusammen, was für Auswirkungen unausgeglichene Testosteron-, DHT- oder Estradiolwerte haben können:

  • Erblich bedingter Haarausfall beim Mann: Dabei ist zu viel DHT vorhanden, das die Haarwurzeln schädigt und zur Glatzenbildung führt.
  • Hirsutismus: Zu viel DHT sorgt bei der Frau dafür, dass männliche Geschlechtsmerkmale zu stark ausgeprägt sind (z. B. beim PCOS).
  • Prostatabeschwerden: Hier sorgt zu viel DHT dafür, dass Erkrankungen der Prostata begünstigt werden.
  • Prostatawachstum: Die Ursache hierfür kann ein Überschuss an Estradiol beim Mann sein.
  • Übergewicht, Verweiblichung & Testosteronmangel beim Mann: Zu viele Fettzellen verwandeln Testosteron in Estradiol.
  • Libidoverlust: Ein zu geringer Testosteron- bzw. DHT-Spiegel lässt die Lust auf das andere Geschlecht schwinden.
  • Antriebslosigkeit und Depressionsneigung: Auch hier kann zu wenig Testosteron die Ursache bei beiden Geschlechtern sein.

Die Folgen sind natürlich noch weitreichender, jedoch sind dies die am häufigsten angesprochenen Probleme – und genau hier könnte Astaxanthin in gewissem Maße Abhilfe schaffen.

Studien: das kann Astaxanthin

Im Zusammenhang mit Astaxanthin, Testosteron und Co. werden oft die folgenden zwei Studien zitiert bzw. angesprochen:

Mehr Testo, weniger DHT & weniger Estradiol

Angwafor et al. fanden in einer Studie der University of Yaounde in Kamerun heraus, dass ein Supplement, das Astaxanthin, Sägepalmenextrakt und Zink enthält sowohl die 5-alpha-Reduktase (Umwandlung Testosteron in DHT) als auch die Aromatase (Umwandlung Testosteron in Estradiol) hemmt.

Hier kurz ein paar Fakten zum Studiendesign:

  • 42 Teilnehmer zwischen 37 und 70 Jahren, aufgeteilt in 2 Gruppen zu je 21 Personen nahmen teil.
  • Eine Gruppe erhielt 800 mg, die andere 2000 mg des Supplements täglich.
  • Das Experiment ging über 14 Wochen, dabei wurde am ersten, dritten, siebten und vierzehnten Tag kontrolliert.
  • Gemessen wurden Testosteron-, DHT- und Estradiol-Werte.

Was das verabreichte Supplement „Alphastat“ angeht, so haben meine Recherchen ergeben, dass dieses auf 800mg folgendes enthält:

  • 4 bis 8 mg Astaxanthin
  • 200 mg Sägepalmenextrakt
  • 15 mg Zink

Zum Ergebnis: Bei allen Teilnehmern stieg der Testosteronspiegel signifikant an, wobei sich DHT verringerte. Bei der Gruppe, die 2000 mg einnahm, stieg das Testosteron etwas stärker an und zusätzlich verringerte sich Estradiol. Beachtet werden sollte, dass die Auswirkungen nicht zu 100% auf das enthaltene Astaxanthin zurückzuführen sind, da Sägepalmenextrakt ein natürlicher 5-aplha-Reduktasehemmer ist und Zink in der Lage ist die Aromatase zu verringern. Dennoch scheint das Astaxanthin zu wirken, denn isoliert ist die Wirkung der beiden anderen Inhaltsstoffe i. d. R. nicht derartig ausgeprägt. Erwähnen möchte ich noch, dass diese Studie vom Hersteller von „Alphastat“ finanziert wurde.

Verbesserung der Spermienqualität

Eine weitere Studie von Comhaire et al. durchgeführt am Ghent Universitätskrankenhaus in Belgien zeigte, dass Astaxanthin sich positiv auf die Fruchtbarkeit des Mannes auswirkt. Es verbesserte hier die Spermienqualität in beachtlichem Maße. Hier kurz die Fakten:

  • 30 unfruchtbare Männer und ihre gesunden Geschlechtspartnerinnen nahmen teil und wurden in 2 Gruppen aufgeteilt.
  • Einer Gruppe verabreichte man 16 mg Astaxanthin täglich, der anderen ein Placebo.
  • Innerhalb von 3 Monaten wurde in der Astaxanthin-Gruppe eine um 54,5% erhöhte Schwangerschaftsrate erreicht.
  • Zudem wurde an mehreren Markern eine verbesserte Spermienqualität festgestellt.

Zum Ergebnis: Wenn es um Astaxanthin und Hormone wie Testosteron geht, dann wird diese Studie oft zitiert. Ob das Ergebnis tatsächlich auf eine direkte Wirkung auf die Hormone zurückzuführen ist, lässt sich an dieser Stelle nicht eindeutig sagen. Auch andere Antioxidantien, wie z. B. Vitamin C, sind in der Lage die Spermienqualität zu verbessern.

Fazit: Wo kann Astaxanthin helfen, wo nicht?

Generell sehe ich die Studienergebnisse mit geteilter Meinung:

Zum einen ist die Tatsache, dass DHT gehemmt wird eine gute Sache und könnte Männern mit erblich bedingtem Haarausfall, Prostataproblemen sowie Frauen mit PCOS (Hirsutismus) helfen. Außerdem kann auch die Eigenschaft als Aromatasehemmer übergewichtigen Personen eine Hilfe beim Abnehmen sein, da ein Teil des Estradiol-Überschusses schwindet. Auf dieselbe Weise profitieren Männer mit entstehenden Verweiblichungssymptomen.

Da jedoch in erster Linie gefragt wird, ob Astaxanthin Testosteron erhöhen kann, muss ich ein paar Einschränkungen vornehmen:

Es sieht so aus, als ob Astaxanthin den Testosteronspiegel nur steigert, weil es die Umwandlung in Estradiol sowie DHT verringert. Anders ausgedrückt geht das gesteigerte Testosteron auf Kosten verringerter Estradiol- und DHT-Spiegel. Beachtet man, dass auch diese beiden Hormone ihre Aufgabe im männlichen (und weiblichen) Körper haben, so gilt es, die hormonelle Situation ganzheitlich zu betrachten. Es kann Sinn machen diese beiden Hormone zu Gunsten von Testosteron zu verringern, jedoch nicht dann, wenn alle drei Hormone im Keller sind.

Zu guter Letzt muss gesagt werden, dass es sich im Prinzip nur um eine Studie handelt, die diese Thesen untermauert. Diese eine Studie von Anwafor et al. möchte ich zwar nicht direkt anzweifeln, jedoch ist die Aussagekraft nur in bedingtem Maße gegeben. Weitere Ergebnisse diesbezüglich sind abzuwarten.

Update: Eine weitere Studie von Anderson aus dem Jahr 2005 konnte ebenfalls zeigen, dass Astaxanthin alleine in der Lage ist die 5-alpha-Reduktase zu hemmen. Dies untermauert eventuell positiven Nutzen bei Problemen mit Haarausfall, Prostata (Mann) sowie Hirsutismus (Frau).

Häufige Frage zu Asta & Hormonen (FAQ)

Dieses Thema ist recht komplex und eine definitive Aussage zur Wirkung von Astaxanthin auf Testosteron & Co. kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht getroffen werden. Falls daher noch Fragen offen sind, so stellt diese gerne in den Kommentaren. Wir geben dann unserer bestes diese zu beantworten und nehmen sie ggf. in dieses FAQ mit auf.

Nein, unserer Meinung nach nicht und auch die Wissenschaft gibt keinen Anlass zur Panik für weibliche Astaxanthin-Konsumenten. Warum?

Bei Frauen spielt die Aromatisierung von Testosteron in Estradiol in diesem Sinne keine Rolle – das Hormon wird in großen Mengen von den Eierstöcken produziert. Da kann durch eine Hemmung der Aromatase nicht viel passieren.

Selbst wenn die Hemmung der 5-alpha-Reduktase zu einer Verschiebung zu Gunsten von Testosteron führt, dann sinkt dabei das viel stärker wirkende DHT. DHT ist letztlich der Hauptauslöser für alle Vermännlichungssymptome.

Insgesamt ist die Astaxanthin-Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt also als positiv anzusehen. Zudem sollte man die Ausprägung dieser Effekte nicht überbewerten – siehe Fazit. Natürlich sind individuelle Abweichungen nie zu 100% auszuschließen, jedoch bewerten wir das „Risiko“ als kaum vorhanden.

Quellen:

Anderson ML (2005). „A preliminary investigation of the enzymatic inhibition of 5alpha-reduction and growth of prostatic carcinoma cell line LNCap-FGC by natural astaxanthin and Saw Palmetto lipid extract in vitro.“ PMID: 16093232.

Angwafor F 3rd, Anderson ML (2008). „An open label, dose response study to determine the effect of a dietary supplement on dihydrotestosterone, testosterone and estradiol levels in healthy males.“ PMID: 18700016.

Comhaire, FH., et al. (2005). „Combined conventional/antioxidant „Astaxanthin“ treatment for male infertility: a double blind, randomized trial.“ PMID: 16110353.

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2 Kommentare
  1. Tabea Franke sagte:

    Hallo Ihr Lieben,
    super klasse und sehr informativ ist Eure Astaxanthin Seite. Ich gehöre leider zu denjenigen die mit Haarausfall reagieren. Das erste Astaxanthin Produkt war das Kombipräparat ASTA Sport oder so ähnlich. Nach langer Pause ein erneuter Versuch und schon nach ca 4 Tagen fängt es an. Was auch der Grund meiner Suche im Netz war. Ich blicke jetzt nicht wirklich warum ich da so reagiere. Bei Männern eirkt es sich durch die Hemmung von DHT doch eohl positiv aus. Ich habe in 8 Jahren 6 Kinder grboren und insgesamt auch über 8 Jahre gestillt, weswegen ich sicher eher viel Östrogene habe. Vielleicht weiß jemand Rat, besonders auch, ob der Haarausfall dann mal stoppt oder ob ich es ganz lassen soll.? Liebe Grüße, T.

    Antworten
    • astaxanthin360.de sagte:

      Hallo Tabea,

      danke für die netten Worte. Leider weiß man bisher nicht so wirklich, warum manche Anwender mit Haarausfall reagieren. Bisher kann ich dir da auch keine Hilfestellung geben – tut mir Leid!

      Ich würde es dann momentan eher ganz lassen, wenn dir dann die Haare ausfallen.

      Viele Grüße zurück!
      Elvis

      Antworten

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